Bei der diesjährigen Auflage der ExperienceDays der Horsch Maschinen GmbH ging es für uns in das Werk in Ronneburg und die Neuheiten für die diesjährige Agritechnica wurden vorgestellt. Die Thüringische Weite in der Nähe des Werkes bietet dabei die perfekte Kulisse für den Einsatz von Cruiser 12XL, Joker HD, Finer XL, Fortis LT und Co.
Anschließend gab es natürlich die obligatorische Führung durch das Werk in Ronneburg - das Produktionswerk für alle Standardmaschinen bis ca. 6m Arbeitsbreite.
Meine Highlights:
Fortis LT
Der Fortis LT ist ein schwerer Universalgrubber, der von Grund auf neu entwickelt wurde. Das Ziel war es, einen Grubber zu bauen, der einerseits den gestiegenen Schlepperleistungen der letzten Jahre gerecht wird und andererseits die neuen Anforderungen an Durchgang, organisches Material auf dem Feld und Einmischqualität erfüllt.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde der Fortis LT mit einem 4-balkigen Aufbau versehen. Dieser gewährleistet bei einem Strichabstand von 27 cm und einer Rahmenhöhe von 850 mm auch bei einer maximalen Arbeitstiefe von 30 cm einen enormen Durchgang. Der Strichabstand von 27 cm steigert die Einmischqualität und sorgt für eine gleichmäßige Bodenbearbeitung. Das bekannte TerraGrip-Zinkensystem mit seinen großen Radien am Zinkenstiel sorgt dennoch für Leichtzügigkeit im Feld. Auffallend ist das Design des 4-balkigen Aufbaus des Fortis. Hier haben sich die Entwickler etwas Besonderes einfallen lassen. Der letzte Balken wurde näher an die Einebnung verschoben, um einerseits möglichst nah an die Einebnungsscheiben zu gelangen und andererseits genügend Freiraum für das Fahrwerk zu schaffen. Dadurch wird der Erdstrom ideal in die Einebnungsscheiben geleitet und eine perfekte Einebnung erreicht. Das Fahrwerk kann weit aus dem Arbeitsbereich geschwenkt werden, ohne den Erdfluss der Zinken zu behindern. Dies trägt zu einem enormen Durchgang bei perfekter Einebnungsqualität bei.
Je nach Einsatzbedingungen kann der HORSCH Fortis LT individuell an die Kundenbedürfnisse angepasst werden. Optional verfügt die Maschine über einen integrierten Traktionsverstärker, der bis zu 1,2 t Stützlast auf die Schlepperhinterachse überträgt. Ein Teil des Unterzugs der Maschine wird genutzt, um das Gewicht über den Topzylinder auf die Deichsel zu übertragen. Bei Bedarf kann der Traktionsverstärker ausgeschaltet werden. Auch das bekannte MulchMix-Scharsystem mit seiner breiten Auswahl an Scharvarianten und Flügeln trägt zur Flexibilität bei. Zu guter Letzt der Packer: Hier kann zwischen einer großen Auswahl an Packervarianten gewählt werden. Je nach Kundenwunsch können die Doppelpacker mithilfe der bekannten Alu-Clips im Winkel verstellt werden. Dadurch kann der Auflagedruck der Packerwalzen ganz gezielt angepasst werden. Dies führt bei trockenen Böden zu einer besseren Rückverfestigung und erhöht bei feuchten Bedingungen die Tragfähigkeit des Packers.
Cruiser XL
Der HORSCH Cruiser XL kommt hauptsächlich bei Stoppelsturz, Saatbettbereitung und dem Einmischen von Zwischenfrüchten zum Einsatz. Dank seines 6-balkigen Aufbaus und eines Strichabstands von 17 cm ebnet er perfekt ein und gewährleistet gleichzeitig ein optimales Mischverhalten.
Der Cruiser XL ist ein Spezialist für die flache und mitteltiefe Bodenbearbeitung, sowohl beim Stoppelumbruch als auch bei der Saatbettbereitung. Seine sechs Balken sorgen für eine hervorragende Mischung und Verteilung. Die Arbeitstiefe lässt sich einfach über die Stützräder vorne und den Packer regulieren, optional auch komplett hydraulisch und komfortabel aus der Kabine heraus. In Kombination mit dem FlexGrip-Zinken mit 180 kg Auslösekraft wird eine exakte Einhaltung der Arbeitstiefe garantiert. Der Grubber ist mit verschiedenen Scharvarianten ausrüstbar und somit für jede Jahreszeit einsatzbereit. Zur Auswahl stehen Schare mit 5 cm, 8 cm und 10 cm Breite, mit oder ohne Hartmetall, sowie Flügelschare mit 24 cm Breite. Der strichstabile Zinken in Kombination mit Breitschar und Konturanpassung garantiert einen vollflächigen Schnitt, auch bei geringer Arbeitstiefe. In der Saatbettbereitung überzeugt der Cruiser durch perfekte Einebnung und intensive Krümelung mit Doppelpacker.
Das Fahrwerk des Cruiser XL liegt hinter dem Zinkenfeld und vor den Einebnungswerkzeugen. Im Feldeinsatz kann bodenschonend auf der gesamten Packerbreite gewendet werden. Bei Bedarf kann aber auch am Fahrwerk gewendet oder rangiert werden. Um die Zugleistung optimal nutzen zu können, lassen sich einige Varianten des Cruiser XL optional mit einem vollintegrierten Zugkraftverstärker ausstatten. Dieser drückt beim Arbeiten permanent mit 1.200 kg auf die Hinterachse des Schleppers. Dieser wird einfach durch das Druckfrei-Schalten des Steuergeräts für Heben und Senken aktiviert – ohne zusätzliche Steuergeräte oder Zylinder.
Joker HD
Die neue HORSCH Joker HD eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten in den Bereichen Einmischung von organischen Rückständen, Stoppelbearbeitung und Saatbettbereitung. Durch ihr neues Klappkonzept und ihre überarbeitete Rahmenkonstruktion ist die Maschine noch bedienerfreundlicher und einfacher zu handhaben.
Dank des neuen Scheibenwinkels mischt die Joker HD organisches Material noch intensiver und arbeitet es noch besser ein. Vor allem lange Ernterückstände werden mit der optionalen Messerwalze zusätzlich zerkleinert, wodurch sich die Einmischqualität nochmals verbessert. Für die intensive Saatbettbereitung kann anstelle der Messerwalze natürlich auch eine Crossbar gewählt werden. Je nach angestrebter Arbeitstiefe bietet HORSCH zwei verschiedene Scheibendurchmesser bei der Joker HD an. Für Arbeitstiefen bis ca. 15 cm sind die 620-mm-Scheiben ausreichend. Soll bis zu einer Tiefe von 20 cm zuverlässig gemischt werden, bieten die 680 mm großen Scheiben enorme Vorteile. Die aus dem Tiger MT bekannten Scheiben überzeugen durch höchste Stabilität bei maximaler Arbeitstiefe. Um die Arbeitsqualität der bekannten Joker CT- und RT-Modelle beizubehalten, werden auch bei der neuen Joker HD zwei Scheiben von einem Arm geführt. Dies sorgt für maximalen Durchgang und enorme Haltbarkeit. Je nach Einsatzbedingungen kann der Landwirt wieder aus dem breiten HORSCH-Packerangebot wählen.
Die Joker HD wurde für die härtesten Einsatzbedingungen konstruiert. Sie zeichnet sich durch ihre stabile Rahmenbauweise aus und sorgt durch ihr bedarfsgerechtes Eigengewicht für eine optimale Führung der Scheiben. Die neue Joker HD eignet sich perfekt für das Einarbeiten von Maisstroh und massigen Zwischenfruchtbeständen. Zudem können organische Dünger auch in Kombination mit engen Zeitfenstern zuverlässig eingearbeitet werden.
Maestro 12 TX
Die Maestro 12 TX ist das neue Einzelkornmodell mit Arbeitsbreiten von 5,4 bis 9,6 Metern. Die Maschine ist serienmäßig mit einem hydraulischen Verschiebeteleskoprahmen ausgestattet. Dadurch können die Reihenweiten in 5-cm-Schritten von 45 cm bis 80 cm variabel eingestellt werden. Der Mittelteil des Rahmens ist aus der Maestro 6 TX bekannt, während die klappbaren Seitenteile auf einem Hilfsverschieberahmen mit demselben System verschoben werden.
Die Reihenweite lässt sich sehr einfach und werkzeuglos durch das aus der Maestro-TX-Serie bekannte Stecksystem in wenigen Minuten umstellen. Hierzu werden die Anschläge an jeder einzelnen Reihe abgesteckt, um die Reihenweite einzustellen. Anschließend erfolgt die Anpassung der Arbeitsbreite im Terminal, sodass die Maschine wieder säbereit ist.
Die Dosierung bei der Maestro 12 TX erfolgt über das bewährte AirSpeed-Dosiersystem. Mit dem AirSpeed-System sind bei absolut präziser Kornplatzierung und optimaler Korneinbettung Fahrgeschwindigkeiten bis 15 km/h möglich. Serienmäßig ist die Maschine mit einem 4.200 l Düngertank ausgestattet. Der Dünger wird mit dem bewährten HORSCH-Dosierer dosiert und pneumatisch über das Einscheiben-Düngerschar appliziert.
Zusätzlich zur Saat- und Düngerapplikation besteht die Möglichkeit, mit der Maestro 12 TX eine dritte Komponente über die Granulatstreuer an jeder Reihe auszubringen. Die Einheiten fassen ein Volumen von 18 l pro Reihe, sind separat mit einem Elektromotor angetrieben und dadurch auch individuell abschaltbar. So kann Granulat optimal eingespart werden. Die Applikation kann entweder in die Saatfurche oder breitflächig obenauf über Prallteller erfolgen.
Die Reihen der Maestro 12 TX stammen aus den bekannten größeren Maestro-Serien. Lediglich die Anbindung an den Rahmen wurde aufgrund des Verschiebemechanismus angepasst. Der Schardruck wird immer hydraulisch erzeugt. Serienmäßig ist ein Schardruck von 150 bis 350 kg möglich, wodurch die Maschine auch direktsaattauglich ist.
Focus TD F
Der HORSCH Focus TD F vereint vier zentrale Arbeitsschritte in einem Durchgang: gezielte Lockerung, präzise Düngerapplikation, Einebnung und exakte Saatgutablage.
Das vorgeschaltete TerraGrip-Zinkenfeld bereitet den Wurzelraum optimal vor, indem es Ernterückstände entfernt und den Boden tief lockert. So werden ideale Bedingungen für die Saat und die spätere Wurzelentwicklung geschaffen. Durch das Düngerkonzept des Focus TD F kann flexibel auf unterschiedliche Säbedingungen reagiert werden. Entweder wird der Dünger zu 100 % direkt in den gelockerten Wurzelraum eingebracht oder im Verhältnis 50:50 zur Hälfte tief abgelegt und zur Hälfte oberflächlich appliziert. Unter optimalen Bedingungen sorgt die tiefe Düngung für eine gezielte Nährstoffversorgung des unteren Krümelbereichs. Bei kühler und feuchter Witterung fördert die 50:50-Ablage gezielt die Jugendentwicklung der Pflanzen und regt die Wurzeln zur Tiefenerschließung an.
Nachdem der Dünger im Boden platziert wurde, wird der gelockerte Bereich geschlossen und rückverfestigt. Um bei unterschiedlichsten Aussaatbedingungen eine perfekte Ablage zu erreichen, ist die Wahl des richtigen Säschars entscheidend. Dies ermöglicht der 3-Punkt-Anbau im Heck des Focus TD F, sodass situationsgerecht zwischen der Einzelkorndrille Maestro und den klassischen Doppelscheibenscharen TurboDisc und ParaDisc sowie den Zinkenoptionen TurboEdge und WideEdge bei höheren organischen Mengen variiert werden kann.
Die Focus TD F Modelle bieten darüber hinaus maximale Flexibilität beim Einsatz zusätzlicher Komponenten. Neben dem 5.000-l-Doppeltank mit 60:40-Aufteilung kann eine 400-l-MiniDrill – entweder als G&F-Variante oder als autarke Einheit – genutzt werden. Die G&F-Variante ermöglicht die gezielte Einbringung einer dritten Komponente sowohl im Zinkenfeld als auch im Säschar. Alternativ kann die autarke MiniDrill eine Komponente oberflächlich ausbringen – dies ist beispielsweise ideal für Schneckenkorn oder Untersaaten.
Versa SW
Die Versa SW ist die neueste Generation der bekannten Pronto KE. Den Säwagen der Versa SW gibt es wahlweise mit Einzel-, Doppel- oder Tripletank. Das Gebläse ist oben im Tank integriert. Dadurch verringert sich der Anteil angesaugter Schmutzpartikel, sodass sich die Serviceintervalle verlängern und die Standzeiten der Maschine verringern. Der optionale Ölkühler ist insbesondere beim Einsatz von mineralischem Dünger ideal, da die angesaugte Luft um einige Grad erwärmt wird. So wird ein Verkleben des Düngers bei Tau oder feuchten Aussaatbedingungen vermieden. Die neuen Abdrehkassetten ermöglichen zudem einen noch einfacheren und effizienteren Kalibriervorgang der Maschine.
Auch das Konzept für den Straßentransport ist durch die hydraulische Verstellung EU-zulassungsfähig. Mit dem Universalwerkzeug lassen sich die Sätiefe und der Schardruck der TurboDisc-Schare sowie die Arbeitstiefe der 6 m und 7,2 m breiten Kreiseleggen schnell und unkompliziert einstellen.
Bei der Versa SW setzt HORSCH außerdem auf ein innovatives Bedienkonzept: Die für Touch-Terminals optimierte Benutzeroberfläche entspricht dem aktuellen ISOBUS-Standard. Neu gestaltete Funktionen erleichtern die Bedienung, Einstellung und Überwachung der Maschine erheblich. Darüber hinaus kann die Terminaloberfläche individuell an die unterschiedlichen Anforderungen und Wünsche der Kundinnen und Kunden angepasst werden.